Welt

FIFA will Verträge mit «schwulenfeindlichen» Hotels kündigen

WM in Katar

FIFA will Verträge mit «schwulenfeindlichen» Hotels kündigen

· Online seit 13.05.2022, 15:40 Uhr
Die FIFA führt eine Liste voller Empfehlungen für einen Hotelaufenthalt während der WM in Katar. Eine Untersuchung hat nun ergeben, dass bestimmte Hotels homosexuelle Paare diskriminieren – sollte sich dies nicht ändern, will die FIFA die Verträge kündigen.
Anzeige

Die FIFA hat «Anti-Gay-Hotels» in Katar mitgeteilt, dass sie ihre WM-Verträge kündigen werden, wenn sie gleichgeschlechtliche Paare abweisen, zeigt eine gemeinsame Recherche skandinavischer Medien. Bestimmte Hotels hätten dutzenden homosexuellen Paaren die Buchung verweigert und sie dazu aufgefordert, ihr Verhalten zu ändern und sich «nicht schwul anzuziehen».

FIFA toleriert keine Diskriminierung

Der Weltfussballverband hat damit gedroht, die Verträge von Hotels und anderen Dienstleistern in Katar für die diesjährige Fussball-Weltmeisterschaft zu kündigen. Die Drohung ging an jene Hotels, die Homosexuelle diskriminieren. Eine Untersuchung hatte nämlich ergeben, dass einige Hotels gleichgeschlechtlichen Paaren den Aufenthalt verweigerten.

Die von skandinavischen Medien durchgeführte Untersuchung ergab, dass von der FIFA empfohlene WM-Hotels gleichgeschlechtliche Gäste aufgefordert hatten, ihr Verhalten während des Besuchs zu ändern und öffentliche Liebesbekundungen während ihres Aufenthalts zu vermeiden. Zudem bestanden sie darauf, dass sich die Gäste «nicht schwul kleiden». Dies würde gegen die Hotelpolitik verstossen.

Ein Drittel der Hotels akzeptiert keine gleichgeschlechtlichen Paare

33 Hotels auf der Empfehlungsliste für die WM akzeptierten laut der Untersuchung, dass homosexuelle Paare buchen konnten. Aber ein Drittel der empfohlenen Hotels tat dies entweder nicht oder hatte Bedenken.

Berichten zufolge führte die FIFA nach der Veröffentlichung der Untersuchung Krisengespräche mit katarischen Organisationen. In einer Erklärung sagte die FIFA, sie wolle sicherstellen, dass die genannten Hotels sich an die strengen Anforderungen für einen diskriminierungsfreien Empfang von Gästen anpassen.

(hap)

veröffentlicht: 13. Mai 2022 15:40
aktualisiert: 13. Mai 2022 15:40
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige