Auf der Social-Media-Plattform verbreitet sich aktuell eine neue Mutprobe. Bekannt ist die Challenge als «Französische Narbe». Junge Tiktok-Nutzer kneifen oder zwicken sich bei diesem Trend so lange ins Gesicht, bis sich blaue Flecken und Narben bilden.
Behörde greift ein
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat eine Untersuchung gegen die Videoplattform Tiktok wegen dieser als gefährlich eingestuften Mutprobe aufgenommen.
Die Behörde nahm eine Zunahme von Videos wahr, in denen sich Jugendliche selbst verletzen – vornehmlich handelte es sich dabei um ebenjene «Französische Narbe», hiess es weiter. Tiktok fehle es demnach an «angemessenen Systemen zur Überwachung von Inhalten, die von Dritten veröffentlicht werden».
Grosse Verantwortung – geringe Umsetzung von Schutzmassnahmen
Ausserdem würden die Richtlinien der Plattform, die die Löschung gefährlicher Inhalte vorsehen, in denen etwa zur Selbstverletzung aufgerufen wird, nicht angewandt. Tiktok hat viele minderjährige Nutzer – die Plattform habe deswegen eine grosse Verantwortung zum Schutz dieser Gruppe.
Die vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebte Videoplattform, die dem chinesischen Unternehmen Bytedance gehört, werde «in vollem Umfang mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um alle Fragen zu unseren Richtlinien und Verfahren zu beantworten», sagte ein Tiktok-Sprecher am Dienstagabend.
Todesopfer durch gefährliche Mutproben
Bei Tiktok verbreiten sich oft Videos von Mutproben, die gefährlich werden können: Bei der «Blackout Challenge» etwa ging es darum, die Luft anzuhalten, bis man das Bewusstsein verliert. Bereits mehrere Jugendliche kamen bei dieser Challenge ums Leben.
Die EU-Kommission hatte Tiktok zuletzt unter anderem in diesem Zusammenhang mit schweren Konsequenzen bei Verletzung europäischer Regeln gedroht.
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(sda/roa)