Das sind 400'000 weniger als noch vor einem Jahr anlässlich des katalanischen Nationalfeiertags Diada.
Das seit 2006 bestehende Statut Kataloniens sichert der wohlhabenden Region im Nordosten Spaniens mit ihren 7,5 Millionen Einwohnern bereits jetzt eine Art Autonomie zu. Den in Barcelona regierenden Unabhängigkeitsbefürwortern geht dies nicht weit genug, sie fordern einen Volksentscheid über die Loslösung von Spanien.
Der jahrelange Streit um den Status Kataloniens war vor zwei Jahren eskaliert. Nach einem von Madrid nicht genehmigten Referendum hatte das katalanische Parlament einseitig die Unabhängigkeit Kataloniens ausgerufen.
Die spanische Zentralregierung setzte die Regionalregierung daraufhin ab. Mehrere katalanische Unabhängigkeitsbefürworter wurden inhaftiert, der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont und mehrere seiner Kabinettsmitglieder flohen ins Ausland.
Im Oktober wird das Urteil im Prozess gegen zwölf Anführer der Unabhängigkeitsbewegung wegen ihrer Rolle bei der versuchten Abspaltung erwartet. Ihnen drohen langjährige Gefängnisstrafen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vor. Für den Hauptangeklagten, den früheren Vize-Regionalpräsidenten Oriol Junqueras, fordert sie 25 Jahre Gefängnis. Der nach Belgien geflohene Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont ist von dem Verfahren nicht betroffen.