An diesen Einsätzen seien über die EU-Grenzschutzagentur Frontex auch europäische Partnerländer beteiligt gewesen, hiess es am Abend in einer in Rom verbreiteten Erklärung. Die geretteten Flüchtlinge seien wohlauf. Sie hätten von Libyen aus den Weg über das Meer nach Europa angetreten.
Am Vortag waren bereits rund 800 Bootsflüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet worden, die meisten von ihnen durch Hilfsorganisationen.
Auch die deutsche Marine rettete im Mittelmeer mehrere Hundert Menschen aus Seenot. Der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» habe am Donnerstagvormittag zunächst 26 Menschen von einem Holzboot 70 Kilometer nordwestlich der libyschen Hauptstadt Tripolis gerettet, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Freitag mit. In der Nähe sei dann ein Schlauchboot gesichtet worden, von dem weitere 127 Menschen geborgen worden seien.
Später habe der Einsatzgruppenversorger weitere 140 Menschen an Bord genommen, darunter 13 Frauen und zehn Kinder. Nachdem die «Frankfurt am Main» von dem Hilfsschiff «Phoenix» der Hilfsorganisation Migrant Offshore Aid Station weitere 244 Menschen übernommen hatte, waren laut der Bundeswehr 537 Menschen an Bord, darunter 35 Frauen und 28 Kinder. Das Marineschiff ist Teil der EU-Marinemission «Sophia» im Kampf gegen Schlepper.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass seit Jahresbeginn rund 50'000 Schutzsuchende von Libyen aus über das Meer nach Italien zu gelangen versuchten. Die meisten kommen aus Schwarzafrika südlich der Sahara.