Djokovic-Ausraster

Schiedsrichter erklärt, warum er Djokovic disqualifizieren musste

08.09.2020, 13:38 Uhr
· Online seit 08.09.2020, 13:17 Uhr
Es ist ein Spiel, das in Erinnerung bleiben wird. Und das für Djokovic zu einem Desaster wurde. Warum er trotz aller Bitten disqualifiziert wurde, erzählt jetzt der Schiedsrichter.
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Die Disqualifikation an den US Open isteiner der prägendsten Momente in der so erfolgreichen Karriere von Tennis-Star Novak Djokovic. Sie droht, all seine Triumphe zu überdecken. «Er wird für den Rest seiner Karriere der Bösewicht sein», meint John McEnroe, selbst ein «Bad Boy» dieses Sports.

Djokovic hatte in der Wut einen Ball weggedroschen und damit eine Linienrichterin am Hals getroffen. Ein Szenario, weswegen umgehend der Oberschiedsrichter auf den Platz gerufen wurde, der Deutsche Sören Friemel. Gegenüber Reportern schilderte er:

Laut Friemel hat Djokovic umgehend zugegeben, dass er wütend gewesen sei und die Linienrichterin getroffen habe. Der Serbe sagte gemäss dem Oberschiedsrichter: «Die Fakten sind sehr deutlich – aber ich habe es nicht absichtlich gemacht, also sollte ich dafür auch nicht disqualifiziert werden.»

Die Absicht spiele in so einem Fall aber gar keine Rolle, erläuterte Friemel. Sie werde zwar miteinbezogen, aber es gebe vor allem zwei Faktoren: die Handlung und das Resultat.

Dass die Nummer 1 der Welt auf der grössten Bühne der Tennis-Welt disqualifiziert wird, macht diesen Fall so besonders. Sören Friemel betont jedoch, dass er unabhängig vom Status eines Spielers zu entscheiden habe:

Djokovic hatte bei den Diskussionen auf dem Platz versucht, die Schiedsrichter davon zu überzeugen, ihn weniger hart zu bestrafen. Der Linienrichterin gehe es ja soweit gut. «Sie muss nicht ins Krankenhaus. Gehen Sie in dieser Situation nach Standard vor?»,fragte der 33-Jährige flehend. «Meine Karriere, Grand Slam, Centre Court? Wäre sie gleich wieder aufgestanden, hätte man mich mit einer Game- oder Satz-Strafe belegen können, Sie haben da verschiedene Möglichkeiten.» Djokovics Bitten waren vergeblich. (ram)

veröffentlicht: 8. September 2020 13:17
aktualisiert: 8. September 2020 13:38
Quelle: CH Media

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