USA - Iran

Trump: Chamenei soll «sehr vorsichtig mit seinen Worten» sein

18.01.2020, 07:01 Uhr
· Online seit 18.01.2020, 00:50 Uhr
Im Konflikt mit dem Iran hat US-Präsident Donald Trump eine scharfe Warnung an die Führung in Teheran gerichtet. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, solle «sehr vorsichtig mit seinen Worten» sein, schrieb Trump am Freitag auf Twitter.
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Chamenei habe in seinem Freitagsgebet «böse Dinge» über die USA und Europa gesagt. Derweil stürze die iranische Wirtschaft ab und die Bevölkerung des Landes leide, schrieb Trump weiter.

Chamenei hatte in seinem Freitagsgebet in Teheran den drei europäischen Unterzeichnerstaaten des internationalen Atomabkommens - Deutschland, Frankreich und Grossbritannien - Feigheit vorgeworfen.

Die drei Staaten hatten am Dienstag angesichts fortgesetzter Verstösse des Iran gegen das Atomabkommen den Streitschlichtungsmechanismus aktiviert, der im Falle eines Scheiterns mit der Wiedereinführung von UN-Sanktionen gegen Teheran enden könnte.

Chamenei warf den europäischen Vertragspartnern vor, den Streitschlichtungsmechanismus mit dem Ziel aktiviert zu haben, den Tod des ranghohen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff Anfang Januar in Bagdad zu überschatten. Es sei bewiesen, dass die drei Staaten Lakaien der USA seien. Und diese feigen Regierungen erwarteten, dass der Iran sich unterwerfe.

Die USA hatten das Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 einseitig aufgekündigt und wieder Sanktionen gegen Teheran verhängt. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien versuchen, das Abkommen noch zu retten. Allerdings verstösst der Iran als Reaktion auf das US-Vorgehen inzwischen offen gegen das Abkommen, das Teheran am Bau einer Atombombe hindern soll.

veröffentlicht: 18. Januar 2020 00:50
aktualisiert: 18. Januar 2020 07:01
Quelle: sda

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