Wacken Openair

«Wäre mein Traum gewesen» – diese Schweizer Metalheads bleiben draussen

· Online seit 03.08.2023, 18:26 Uhr
Wegen zu viel Regen und Schlamm hat das Wacken Openair entschieden, keinen weiteren Einlass mehr zu geben. Die Enttäuschung bei den Fans ist gross, insbesondere die Kommunikation der Veranstalter wird kritisiert.
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Für viele Metalheads ist das Wacken Open Air das Highlight des Jahres. Doch das miserable Wetter sorgte dieses Jahr für chaotische Zustände. «Einige Leute standen mit dem Auto 48 Stunden vor dem Festivalgelände im Stau, ohne sanitäre Anlagen. Wir mussten uns überlegen, ob wir uns das auch antun wollen und haben uns dagegen entschieden», sagt Susanne Manser aus dem Thurgau. Sie ist am Montag 30 Jahre alt geworden – für sie wäre das Festival das schönste Geburtstagsgeschenk gewesen.

«Es war schon immer mein Traum, einmal am Wacken Openair dabei zu sein. Ich glaube jeder, der Metal hört, muss das einmal gesehen haben.» Besonders ärgerlich für Manser: Sie hat die Reise nach Hamburg, zwei zusätzliche Nächte im Hotel und neben dem Ticket auch 1200 Euro für ein fixes Zelt am Festival bezahlt. Zuerst war nicht klar, ob ihr das Geld für Ticket und Zelt zurückerstattet wird.

Kommunikation lässt zu wünschen übrig

Bei der Entscheidung habe Manser sich an die Anweisungen der Veranstalter gehalten. «Leider war die Kommunikation sehr schwammig. Es hat mich sehr gestresst, dass anfangs nicht klar war, wer noch hineinkommt und wer nicht und was nun genau passiert», sagt die 30-Jährige. Sie ist mittlerweile wieder zu Hause. Und immerhin werde sie ihr Geld zurückkriegen.

Auch Tobias Lottenbach aus Luzern wäre jetzt eigentlich am Wacken Openair. Er hat sich nun jedoch mit seinen Freunden ein Alternativprogramm zusammengestellt. «Von Hamburg nach Wacken hat man mit dem Zug mindestens drei Stunden. Wenn jetzt so viele Menschen mit dem ÖV auf das Gelände fahren, geht es noch viel länger. Das wollten wir uns nicht antun», sagt der 33-Jährige.

Die Freunde haben sich entschlossen, stattdessen nach Bremen zu fahren. «Anfangs war es etwas ärgerlich, auf den ganzen Fotos und Videos zu sehen, dass doch viele Leute auf dem Gelände sind. Aber wir wollten auch etwas Erholung in unseren Ferien und nicht fünf Tage lang im Schlamm baden.» Deshalb sei er nun zufrieden mit der Situation.

Rund 50'000 Fans sind auf dem Gelände

Das Handeln der Organisatoren könne er nachvollziehen. «Der Entscheid, das Gelände für weitere Besucher zu schliessen, war richtig. Bereits am ersten Abend gab es einen Brand und die Feuerwehr ist kaum durchgekommen», sagt Lottenbach. Sicherheitstechnisch mache es Sinn.

Nicht für alle Metalheads hat das Openair Wacken dieses Jahr ein schlechtes Ende. Rund 50'000 Personen wurden auf das Gelände hereingelassen. Darunter auch der 42-jährige Silvio aus Gais. «Wir hatten unglaubliches Glück. Die Stimmung ist sensationell und wir sind saufroh, dass wir hier sind.»

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veröffentlicht: 3. August 2023 18:26
aktualisiert: 3. August 2023 18:26
Quelle: FM1Today

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