Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat dazu nun einen Leitfaden veröffentlicht.
Die Schweiz hat in den letzten Jahren zahlreiche Blockchain-Unternehmen angezogen. Banken sähen die Blockchain-Technologie als Chance mit vielfältigen Möglichkeiten für den Finanz- und Technologiestandort Schweiz, teilte die Bankiervereinigung am Freitag mit.
Damit sei aber auch die Nachfrage dieser Unternehmen nach Firmenkonten bei Banken in der Schweiz gestiegen. Bei der Kontoeröffnung stellten sich für die Banken verschiedene Herausforderungen, denn mit den neuen Blockchain-Technologien könnten auch Risiken namentlich etwa im Bereich Geldwäscherei verbunden sein. Eine sorgfältige Prüfung bei der Kontoeröffnung sei deshalb für die Banken unerlässlich.
Bei der Blockchain handelt es sich um eine Technologie, auf der unter anderem Kryptowährungen wie Bitcoin basieren. Zahlreiche Unternehmen beschaffen sich denn auch Geld über die Ausgabe einer eigenen Kryotwährung, einem sogenannten Initial Coin Offering (ICO).
Die Schweiz und vor allem das «Crypto Valley» um die Region Zug gehört zu den weltweit bedeutendsten Zentren für ICO. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC haben solche ICO in der ersten Jahreshälfte in der Schweiz 456 Millionen US-Dollar eingesammelt. Für ICO gab es allerdings lange keine spezifische Regulierung, anders als etwa bei der Kapitalbeschaffung über einen Börsengang.
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat denn auch schon verschiedentlich die Investoren vor den Risiken solcher ICOs gewarnt. Sie geht zudem gegen Unternehmen vor, die aufsichtsrechtliche Bestimmungen umgehen oder verletzten. Im März veröffentlichte sie eine Wegleitung zu ICOs.
Genau bei solchen ICOs sind die Banken denn auch besonders gefordert. Die SBVg empfiehlt den Banken in ihrem Leitfaden, an solche Unternehmen höhere und zusätzliche Anforderungen zu stellen. So sollen sie die relevanten Schweizer Standards bezüglich Mittelherkunft (KYC) und Geldwäscherei (AML) anwenden.