Damit legte Deutschland das stärkste Wachstum seit 2011 hin. Damals musste sich Europas grösste Volkswirtschaft allerdings von der tiefen Rezession 2009 infolge der globalen Finanzkrise erholen.
Ökonomen bei Banken und die wichtigsten deutschen Forschungsinstitute hatten zuletzt für 2017 ein Wachstum in der Grössenordnung von 2,3 Prozent prognostiziert. Getragen wurde der kräftige Wirtschaftsaufschwung demnach von der Kauflust der Konsumenten, gestiegenen Investitionen vieler Unternehmen und der starken Weltwirtschaft, die die Nachfrage nach «Made in Germany» ankurbelt. Deutschlands Exporteure steuern 2017 auf das vierte Rekordjahr in Folge zu. In den ersten elf Monaten wurden Maschinen, Autos und andere Waren im Wert von 1,18 Billionen Euro ausgeführt (plus 6,5 Prozent).
Von der seit Jahren florierenden Konjunktur - und den anhaltend niedrigen Zinsen - profitiert auch der Fiskus. Der deutsche Staat konnte nach Berechnungen der Statistiker 2017 zum vierten Mal in Folge mehr Geld einnehmen als ausgeben. Der Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen machte unter dem Strich 1,2 Prozent des BIP aus, nach 0,8 Prozent im Vorjahr. Ein wenn auch minimales Defizit hatte Deutschland zuletzt 2013 verbucht.