Kakaoanbau im Schatten soll Schoggi sichern
Die Viruskrankheit «Cocoa Swollen Shoot» (CSSVD) hat allein in Westafrika bereits über dreihundert Millionen Bäume dahingerafft, wie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) am Donnerstag mitteilte. Für Bauernfamilien bedeutet dies einen einschneidenden wirtschaftlichen Verlust. Und für die weltweite Kakaoproduktion ist die Krankheiten eine ernsthafte Bedrohung.
Besonders relevant ist CSSVD für die Elfenbeinküste und Ghana, die beiden grössten Kakaoproduktionsländer der Welt. Einzige wirksame Methode im Kampf gegen CSSVD ist bisher, die infizierten Bäume zu fällen und stattdessen CSSVD-tolerante Bäume neu zu pflanzen.
Ein Forschungsprojekt des Fibl, der ETH Zürich und von lokalen Partnern hat untersucht, in wie weit Diversifizierungsmassnahmen wie der Anbau von Nutzpflanzen und Bäumen auf derselben Fläche erfolgversprechend sind. Es zeigte sich, dass solche Methoden die Schwere der Erkrankung mildern können.
Die Wissenschaftler untersuchten auf kleinbäuerlichen Betrieben in Ghana den Kakaoanbau zwischen Schattenbäumen. In sogenannten Agroforstsystemen mit rund 50 Prozent Schatten waren die Schwere der CSSVD-Erkrankung am niedrigsten und die Kakaoerträge am höchsten, wie die Forscher im Fachjournal «Agriculture, Ecosystems & Environment» berichten.
Um zu erklären, warum die Schattenbäume die Krankheitssymptome abschwächen, haben die Forscher auch die Lichtverhältnisse und die Bodenfruchtbarkeit unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung legen nahe, dass die positiven Effekte daher kommen, dass die beschatteten Bäume weniger Lichtstress ausgesetzt sind als die Bäume in Monokultur.