Die CS reiht sich damit in die lange Liste an Instituten und Ökonomen ein, die ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum heruntergeschraubt haben. Allerdings ist die Grossbank noch relativ optimistisch. Der Bund etwa rechnet gar nur noch mit 1,1 Prozent Zuwachs, die UBS mit 0,9 Prozent.
Grund für die tiefere Prognose seien die schwächelnde Weltwirtschaft und der Wachstumsrückgang in China, teilte die Credit Suisse am Dienstag mit. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China befeuere die Situation weiter. Eskaliere dieser, könnten die Exporte auch bei ansonsten nicht konjunktursensitiven Branchen wie Pharma, Chemie oder Medizintechnik einbrechen.
Der «Mini-Boom» aus dem Jahr 2018, der der Schweiz ein BIP-Wachstum von 2,5 Prozent bescherte, gehe schneller als erwartet zu Ende, resümierte die Credit Suisse im «Monitor Schweiz» für das erste Quartal 2019. Vor allem die Exporte hätten sich zuletzt schwächer als erwartet entwickelt.
Eine gute Situation auf dem Arbeitsmarkt und die erstmals seit sechs Jahren wieder leicht stärkere Zuwanderung werde zwar den privaten Konsum ankurbeln. Aber nicht genug, um die Exportschwäche zu kompensieren.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte nach Einschätzung der CS frühestens Mitte 2020 eine Zinserhöhung vornehmen. Wegen des schwächeren Wirtschaftswachstums weltweit, der abwartenden Haltung der US-Notenbank (Fed) sowie den jüngsten Lockerungsmassnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gehe die SNB vorsichtig vor. Zudem sei die Inflationsgefahr vorerst gering und der Franken weiterhin teuer. Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung legt die SNB am Donnerstag vor.