Fast 10'000 bestätigte Fälle – Schweiz startet Maskenproduktion
Quelle: CH Media Video Unit
«Das ist ein Marathon und kein Sprint», sagt Bundesrat Alain Berset am Mittwoch an einer Medienkonferenz. Der Gesundheitsminister ist zufrieden mit der Bevölkerung: Sie halte sich weitgehend an die verordneten Schutzmassnahmen wie «Social Distancing». Der Kampf gegen das Coronavirus sei aber nicht innerhalb weniger Tage gewonnen. «Es braucht Ausdauer.»
Schweizweit wurden mittlerweile fast 10'000 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Rund 70'000 Tests fielen negativ aus. Bei 10'000 Tests pro Million Einwohner sei die Testrate in der Schweiz wohl weltweit mit am höchsten, sagt Bundesrat Berset.
Massnahmen für Arbeitslose
Vizepräsident Guy Parmelin stellte ein Massnahmenpaket vor, das der Bundesrat am Vormittag beschlossen hatte. So müssen Arbeitslose vorübergehend nicht nachweisen, dass sie sich um eine Stelle bemühen. Um Aussteuerungen zu vermeiden, haben die Betroffenen einen Anspruch auf zusätzliche Taggelder für 120 Tage. Zusätzlich wird die Bewilligungsdauer für Kurzarbeit von drei auf sechs Monate erhöht. «Noch lange sind nicht alle Fragen geklärt – aber Hilfe kommt», verspricht Wirtschaftsminister Parmelin. Bis Dienstagabend haben 34'000 Schweizer Unternehmen ein Gesuch auf Kurzarbeit gestellt. Das hat es in der Schweiz noch nie zuvor gegeben, wie Parmelin sagt.
Rund 40'000 Masken pro Tag
Nachdem die entsprechenden Maschinen angekommen sind, kann die Schweiz in diesen Tagen mit der Produktion von Schutzmasken starten. Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, rechnet mit einer Kapazität von rund 40'000 Masken am Tag. Diese Zahl könne er aber nicht bestätigen. Bundesrat Parmelin versichert, alles dafür zu tun, dass die Nachbarländer kein medizinisches Material an den Grenzen blockieren.
Ebenfalls am Mittwochnachmittag stellte Finanzminister Ueli Maurer das Hilfspaket für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor. Diese erhalten ab morgen Donnerstag zinsfreie Überbrückungskredite bis zu einer halben Million Franken innerhalb einer halben Stunde. Hier geht's zum Artikel.
Arbeitgeber sollen Mitarbeiter schützen
Der Bundesrat hält weiter daran fest, dass gearbeitet werden soll, wenn immer es die Hygienestandards zulassen. Es sei die Aufgabe der Arbeitgeber, ihre Angestellten bestmöglich zu schützen. Sei dies nicht der Fall, würden Betriebe durch die Kantone geschlossen.
Die Medienkonferenz zum Nachlesen: