Am Montag wurden in der AG Cilander die Kündigungen ausgesprochen. Vielen Mitarbeitern wurde scheinbar bereits auf Ende April gekündigt, so das St.Galler Tagblatt. «Das ist nochmals zwei Monate früher als erwartet. Wir haben mit Ende Juli gerechnet», sagt ein Mitarbeiter der AG Cilander, der anonym bleiben will, gegenüber der Appenzeller Zeitung.
«Die Stimmung im Betrieb ist dementsprechend verhalten bis gereizt». Der Mitarbeiter hat das Vertrauen in die Firma verloren. «Nun muss ich innert kurzer Frist einen neuen Job suchen. Das stellt auch mein Privatleben auf den Kopf», so der Mitarbeiter.
«Nur noch eins und eins zusammenzählen»
Vielen Mitarbeitenden sei schon länger klar, dass es zur Schliessung kommen wird. «Wir bemerken schliesslich auch, dass die Auftragslage über Monate hinweg dürftig war. Da muss man nur noch eins und eins zusammenzählen», so der Angestellte.
Für die Mitarbeitenden sei die Situation belastend. «Es gibt wohl noch einige Textilunternehmen in der Ostschweiz, welche Stellen ausgeschrieben haben, auf die sich die Angestellten der AG Cilander bewerben können. Aber es reicht niemals für alle 190 Betroffenen», so der Angestellte.
Übernahme einzelner Sparten möglich
Abklärungen zu Übernahmen von einzelnen Marken, Produkten oder Geschäften werden, wie CEO Burghard Schneider bereits zu einem früheren Zeitpunkt gegenüber der Appenzeller Zeitung erwähnte, derzeit getätigt. Beispielsweise für die von der AG Cilander übernommene Firma «Alumo» sehe man gute Chancen für die Übernahme durch neue Besitzer.
Es seien viele Angebote umgebender und partnerschaftlicher Unternehmen eingegangen mit Jobangeboten für verschiedenste Qualifikationen vom Lageristen über Schichtarbeiter bis hin zur Verwaltung und zum Kader. Auch für die elf Lernenden hätten neue Lehrbetriebe gefunden werden können.
Die Firma hat ausserdem einen Sozialplan erstellt. Dieser weist laut dem anonymen Mitarbeiter allerdings grosse Lücken auf und unterstützt weitestgehend Mitarbeitende, die kurz vor der Pension stehen: «Das ist natürlich löblich. Aber die anderen haben das Nachsehen.»
(red.)