«Menschen könnten halbiert werden»
Ein Kollege aus Unterwasser hat mich angerufen und gesagt, dass etwas mit meiner Bahn nicht stimme. Um Genaueres zu erfahren, hat ein Helikopter dann Flugaufnahmen gemacht. Ich wusste also schnell, was alles kaputt ist. Die Stützen 4, 5, 6, 7 und 8 wurden wahnsinnig stark beschädigt.
Diese Gewissheit schmerzt wohl besonders, weil die Bahn noch ziemlich jung ist.Genau, wir haben die Transportbahn erst im Frühling 2015 in Betrieb genommen. Bisher hatten wir Glück mit den Wintersaisons. Jetzt auf den Heli angewiesen zu sein, unter anderem um zu zügeln, verursacht grosse Mehrkosten. Zudem müssen wir einen zusätzlichen Mitarbeiter anstellen.
Machen Sie sich Sorgen, wenn Sie an die Zukunft denken?Natürlich. Die ganze Familie Wyss macht sich grosse Sorgen. Wir haben Angst, dass wir wegen der kaputten Bahn nicht rechtzeitig mit dem Betrieb starten können. Es wird wohl August oder noch später, bis alles wieder funktioniert.
Welcher finanzielle Schaden ist für Sie entstanden?Das kann ich so direkt noch nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass der Schaden an der Bahn mehrere zehntausend Franken beträgt. Und auch wegen des Transports entstehen Mehrkosten von mehreren tausend Franken.
Für Bergsportler ist es gefährlich, sich der Bahn zu nähern. Was kann ihnen passieren?Wenn die Leute zu nah hingehen, kann es sein, dass sie halbiert werden. Ich bin wahnsinnig froh, wenn sämtliche Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer einen grossen Bogen um die Bahn machen. Die Seile sind derzeit im Schnee eingefroren. Wenn sie auftauen, können sie aus dem Schnee hinaus in irgendwelche Richtungen spicken.
Wie geht es in den nächsten Monaten für Sie weiter?Sobald es die Lawinensituation zulässt, werden wir mit dem Heli auf den Rotsteinpass fliegen, mit den Ski zur Bahn fahren und uns das Schadenausmass ansehen. Dann wird sich zeigen, was wir alles reparieren müssen.