Ostschweiz
Appenzellerland

Wolf schlägt erneut in Teufen zu – diesmal reisst er ein Reh

Lortanne

Wolf schlägt erneut in Teufen zu – diesmal reisst er ein Reh

24.04.2024, 11:30 Uhr
· Online seit 24.04.2024, 11:24 Uhr
In der Nacht auf Mittwoch hat ein Wolf in Teufen ein Reh gerissen. Der Wildtierriss ereignete sich nahe am Dorf. Es dürfte sich um den gleichen Wolf handeln, der letzte Woche das Schaf in Teufen gerissen hat.
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Am frühen Mittwochmorgen stellte die Appenzell Ausserrhoder Wildhut einen Wolfsriss in Teufen fest. Das gerissene Reh lag in einer schneebedeckten Wiese im Gebiet Lortanne in Teufen. Die Wildhut hat am gerissenen Reh DNA-Proben entnommen. Diese Proben können möglicherweise Aufschluss geben zur Herkunft, Abstammung oder Geschlecht. Die Analysen stehen noch aus.

Wildtiere wie Rehe kommen in der Nacht auf die Wiesen und äsen. Sind die Wiesen schneebedeckt, versuchen die Wildtiere, das Gras freizugraben. Raubtiere wie Füchse, Luchse oder Wölfe können Wildtiere während der nächtlichen Futtersuche aufspüren und sie als Beute ergreifen.

Wie der Kanton schreibt, sei dieses Reh vermutlich auf den Wiesen der Lortanne in Richtung der Häuser an der Speicherstrasse geflüchtet und wurde dort vom Wolf erbeutet. «Dieses Verhalten des Wolfs - so nahe an den Häusern - mag für den Menschen irritierend sein, ist aber in der freien Wildbahn normal. Der betreffende Wolf zeigt also kein abnormales Verhalten», so der Kanton.

Gleicher Wolf wohl erneut zugeschlagen 

Nach dem Kenntnisstand der Ausserrhoder Wildhut handelt es sich vermutlich um den gleichen Wolf, der eine Woche zuvor in Teufen ein Schaf gerissen hat. Der Wolf wurde die letzten Tage im Raum Gais – Teufen mehrmals gesehen. Es handle sich dabei um ein Einzeltier.

«Im Frühjahr suchen sich einzelne Wölfe, in der Regel männliche Jungtiere, neue Reviere und legen grosse Distanzen zurück. Der betreffende Wolf kann sich dabei einige Zeit im Appenzellerland aufhalten oder in die Nachbarkantone weiterziehen.» Einzelne durchziehende Wölfe hätten nichts mit einer Paar- oder Rudelbildung zu tun. Dafür gebe es in der Region noch keinerlei Anzeichen. Mit einzelnen durchziehenden Wölfen sei laut Kanton in der Ostschweiz und im Appenzellerland jederzeit zu rechnen.

Tierhaltende mit SMS informiert 

Die Ausserrhoder Tierhaltenden wurden durch die kantonale Fachstelle Herdenschutz zudem mit einem SMS-Alarm über die Wolfspräsenz informiert. «Auf eine sachgerechte Zaunführung in Schaf- und Ziegenweiden ist grossen Wert zu legen.»

Die kantonale Jagdverwaltung hat aufgrund der bestehenden Situation noch keine gesetzliche Handlungsmöglichkeit, um Massnahmen gegen den Wolf zu ergreifen. Der Wolf verhält sich normal. Schäden an Nutztieren sind in Appenzell Ausserrhoden nur in ungeschützten Herden erfolgt.

(red.)

veröffentlicht: 24. April 2024 11:24
aktualisiert: 24. April 2024 11:30
Quelle: FM1Today

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