Ostschweiz

Protestieren die Bauern jetzt auch auf den Ostschweizer Strassen?

Landwirtschaft

Protestieren die Bauern jetzt auch auf den Ostschweizer Strassen?

16.02.2024, 22:50 Uhr
· Online seit 16.02.2024, 16:50 Uhr
Für bessere Bedingungen setzen die Bauern ein Zeichen und gehen heute mit ihren Traktoren auf die Strassen. Ob in der Ostschweiz auch protestiert wird? Bewilligungen wurden dafür keine ausgesprochen.

Quelle: TVO

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Seit Anfang Februar protestieren Bauern auch in der Schweiz. Sie wollen mehr Anerkennung, bessere Entlöhnung und mehr Transparenz in Bezug auf die Gewinnmargen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Proteste in den Nachbarsländern verursachten grosse Verkehrsbehinderungen, da Bauern zum Beispiel zeitweise Autobahnauffahrten blockierten.

Markus Ritter, Präsident vom Schweizer Bauernverband, sagt: «Grundsätzlich wollen wir solche Bilder nicht, wenn es bei uns zu Demonstrationen kommt, ist es für uns wichtig, dass diese friedlich sind, geordnet ablaufen und dass auf die Bevölkerung Rücksicht genommen wird.»

Gerechte Entlohnung

Der Bauernverband bestätigt, dass es Gründe gibt, auf die Strasse zu gehen. Die Landwirtschaft hat in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr Geld bekommen. Der Schuh drückt vor allem wegen den Marktpreisen, deshalb sei es so wichtig, dass die kommenden Verhandlungen gut laufen und positive Ergebnisse erzielt werden.

Ritter ergänzt: «Vor allem müssen wir unsere Kosten decken, die entstehen durch die Maschinen, die gesamte Tierbetreuung, die Arbeiten, die wir selber erbringen und ich glaube, das muss die entsprechende Grundlage sein für die Verhandlungen.»

Proteste müssen bewilligt werden

Die Kantonspolizei St.Gallen sieht momentan für die Ostschweiz keine Alarmbereitschaft, so Mediensprecher Hanspeter Krüsi: «Wir haben keine Anfrage erhalten, ein solcher Protest wäre selbstverständlich bewilligungspflichtig, wenn dies auf einer Kantonsstrasse oder auf einer Nationalen Strasse stattfinden würde.» Krüsi fügt hinzu, dass das Blockieren von Verkehrswegen nicht gestattet ist.

«Das bewusste Ablenken vom Verkehr auf der Autobahn ist ganz klar nicht gestattet. Dies würden wir verhältnismässig prüfen und dann entscheiden, wie wir vorgehen.»

Situation in der Schweiz und Deutschland nicht vergleichbar

Markus Ritter spricht für den Bauernverband: «Wir versuchen es auf dem diplomatisch-politischen Weg zu lösen. Weil wir gute Gespräche mit der Verwaltung und dem Bundesrat führen können. Wir sind auch gut verankert im Parlament.» Dies läuft in der Schweiz besser als zum Beispiel in den Nachbarsländern wie Deutschland und Frankreich. «Kundgebung an den Grossdemonstrationen sind dann nötig, wenn man keine andere Mittel zur Verfügung hat und das ist scheinbar in Deutschland der Fall.»

Protest für mehr Anerkennung

Die Schweizer Bauern haben durchschnittlich einen Stundenlohn von rund 17 Franken. Lange Arbeitszeiten und kaum Ferien. Ritter betont zudem: «Landwirt zu sein, ist ein strenger Job, ein 365-Tage-Job, da erwartet man doch auch mehr Anerkennung. Damit man wenigsten die Rechnungen bezahlen können.» Deshalb findet er es berechtigt, dass man auf diese Missstände aufmerksam macht.

Wenn es zum Protest kommt, wollen es die Bauern und Bäuerinnen auf sympathische Weise durchziehen. Sie wollen niemanden von der Arbeit aufhalten, sie wollen den Feierabendverkehr vermeiden. Ritter meint zudem: «Wir wollen mit Aktionen, die bewilligt sind, uns sichtbar machen.»

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veröffentlicht: 16. Februar 2024 16:50
aktualisiert: 16. Februar 2024 22:50
Quelle: FM1Today

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