Die St.Galler Spitäler sorgten in den vergangenen Jahren mehrfach für Negativschlagzeilen: Spitalschliessungen, Personalmangel und im vergangenen Dezember eine Massenentlassung aus finanzieller Not heraus (FM1Today berichtete).
Pensionierte Pfleger fordern Kurswechsel
Bruno Facci hat deshalb mehr als genug. Insbesondere der Sparkurs stösst dem Vorsitzenden der IG60+ des Pflegefachpersonalverbands der Ostschweiz sauer auf. «Es heisst, der Kanton sorge für eine umfassende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und dies kostengünstig. Beides ist nicht mehr gewährleistet», so der pensionierte Pflegedienstleiter.
Aus diesem Grund fordert Facci einen Kurswechsel. Seine IG hat deshalb einen offenen Brief an den St.Galler Regierungs- und Kantonsrat geschickt, in welchem sie einen entschiedenen Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik fordert.
Damann räumt Schwierigkeiten ein, weist Vorwürfe aber zurück
Die Vorwürfe des Berufsverbands will Bruno Damann, der Gesundheitsvorsteher der St.Galler Regierung, nicht gelten lassen. Er sagt gegenüber TVO: «Wir hatten gewisse Schwierigkeiten bei der Zusammenführung der Spitäler im Kanton, das kann man nicht wegdiskutieren. Allerdings ist unser Gesundheitswesen nach wie vor sehr gut. Zudem bin ich überzogen, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind.» Damann rechnet ab 2026 mit schwarzen Zahlen bei den kantonalen Spitälern.
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Dass man auf dem richtigen Weg sei, will Bruno Facci nicht recht glauben. «Wir hatten schon zahlreiche Reorganisationen im Kanton St.Gallen.» Funktioniert habe jedoch nichts – im Gegenteil: «Es ist finanziell immer schlimmer geworden.»
Wie St.Galler Lokalpolitiker die Gewinnorientierung im Gesundheitswesen beurteilen, erfährst du im Video.
(con)