Quelle: TVO
«Wir können schlecht nachvollziehen, dass eine Limite von zwei Nächten für Stationäre in der Berit Klinik gesetzt wird», sagt Laurenz Gossweiler, Mitglied des Toggenburger Ärztevereins, gegenüber TVO. Die Limite von zwei Nächten soll laut Gossweiler nicht so strikt gehandhabt werden.
Keine Regelung im Vertrag?
Gemäss der Berit Klinik stehe von dieser Zwei-Nächte-Regelung nichts im Vertrag. Ausserdem betont Peter Koch, CEO der Berit Klinik, dass die Patientinnen und Patienten nach den medizinischen Kriterien und nicht nach der angeblichen Vertragsdauer behandelt werden.
«Ob sie eine, zwei oder drei Nächte bleiben müssen, ist sekundär. Es ist auch so, dass wir bei jeder Anzahl verbrachter Nächte die gleiche Entschädigung erhalten. Für uns steht die Behandlung dieser Menschen im Vordergrund und nicht das Geld», so Koch. Wenn es der Berit Klinik nur ums Geld gehen würde, müsste man die Patienten möglichst schnell entlassen.
«Müssen konsequent bleiben»
Beim St.Galler Gesundheitsdepartement heisst es auf die Kritik, dass in Wattwil alles mit rechten Dingen zu und her gehe. «Wir mussten der Berit Klinik einen Brief schreiben und sagen, dass wir nicht mehr zahlen, wenn die Patienten mehr als zwei Nächte bleiben», sagt Bruno Damann, Vorsteher des St.Galler Gesundheitsdepartements. Denn das sei nicht in der Vereinbarung drin.
«Da müssen wir konsequent bleiben. Wir zahlen ja auch nicht einfach, wenn beispielsweise der Kantonsspital eine Leistung ohne Leistungsauftrag erbringt», so Damann.
Klare Forderungen vom Ärzteverein
Doch genau diese strikte Handhabung kann der Toggenburger Ärzteverein nicht nachvollziehen, weswegen nun klare Forderungen aufgestellt wurden: Die Berit Klinik in Wattwil müsse gleich behandelt werden wie andere Spitäler im Kanton St.Gallen.
«Es ist sicher eine Angst, dass die Auslastung der Berit Klinik abnehmen könnte, wenn sie umgangen wird, sodass die Rentabilität abnimmt und Angebote abgebaut werden. Das wäre eine Katastrophe für die Toggenburger Bevölkerung», so Gossweiler.
Ob diese Sorge auch beim Gesundheitsdepartement vorhanden ist, siehst du im Video.
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