«In Bern startet ein neues Kapitel»

19.05.2019, 15:55 Uhr
· Online seit 19.05.2019, 14:01 Uhr
Beni Würth (CVP) holt den St.Galler Ständeratssitz von Karin Keller-Sutter (FDP). Der 51-jährige Finanzdirektor setzt sich klar mit 50'669 Stimmen im zweiten Wahlgang durch.
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Würth überflügelte Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP), die auf 36'550 Stimmen kam. Mike Egger (SVP) erhielt 27'146 Stimmen. Ohne Chance blieb der parteilose Andreas Graf mit 8113 Stimmen. Vereinzelte erhielten 467 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 39,6 Prozent.

Mit Benedikt Würth eroberte die CVP in einer Ersatzwahl den Ständeratssitz von Karin Keller-Sutter (FDP), die in den Bundesrat gewählt worden war. Den zweiten St. Galler Sitz in der kleinen Kammer hält Paul Rechsteiner von der SP.

«Der Kampf hat sich ausbezahlt»

Beni Würth ist als Favorit in den Wahlkampf gegangen. Ein Spaziergang war es für ihn trotzdem nicht: «Es ist eine grosse Erleichterung. Die Favoritenrolle kam mit einem gewissen Druck. Aber dank der grossartigen Mobilisierung konnte ich es schaffen», sagt Würth im Interview mit FM1Today.

Im Vergleich zum ersten Wahlgang konnte sich der 51-Jährige sogar nochmals verbessern. «Das gibt mir viel Schub und Kraft für die nächsten Monate», sagt Würth. Im Juni beginnt bereits seine erste Session als Ständerat. Würth hat sich vor der Wahl bereits mit dem bisherigen Ständerat Paul Rechsteiner ausgetauscht: «Er hat mir erklärt, welche Geschäfte anstehen. Aber wir hatten natürlich schon früher Kontakt, als Regierungsrat steht man immer im Austausch. Im Juni stehen einige Geschäfte an, in die ich mich richtig reinknien kann. In Bern startet für mich ein neues Kapitel.»

Ein neues Dream-Team?

Paul Rechsteiner und Karin Keller-Sutter galten im Ständerat als «St.Galler Dream-Team». Würth ist sich sicher, dass auch mit ihm die Zusammenarbeit gut sein wird: «Ich glaube, mit Paul Rechsteiner wird das gut funktioieren.» Das sagt auch Rechsteiner: «Wir werden uns gut ergänzen. Würth vertritt dabei eher die Wirtschaftsseite und ich die Umweltverbände und die Arbeitnehmer.»

Bereits im Herbst stehen die nächsten Wahlen an, dann will sich Beni Würth bestätigen lassen. «Es ist natürlich ein klarer Vorteil, als Bisheriger antreten zu können. Aber klar ist auch, dass es nochmals viel Mobilisierung brauchen wird. Ich werde nochmals Vollgas geben müssen», sagt er.

Vom Stadtpräsident zum Ständerat

Der Jurist Benedikt Würth wohnt in Rapperswil-Jona, wo er von 2007 bis 2011 Stadtpräsident war. Nach seiner Wahl in die St. Galler Regierung 2011 leitete er zuerst das Volkswirtschaftsdepartement. 2016 wechselte er ins Finanzdepartement. Derzeit präsidiert Würth auch die Konferenz der Kantonsregierungen.

Würth will sein Amt als Regierungsrat bis zu den Gesamterneuerungswahlen im Februar 2020 behalten, auch wenn er im kommenden Oktober als Ständerat bestätigt wird. Dies trug ihm Kritik von Seiten der SVP ein. Ein kantonales Gesetz aus dem Jahr 1940 lässt ein solches Doppelmandat zu.

veröffentlicht: 19. Mai 2019 14:01
aktualisiert: 19. Mai 2019 15:55
Quelle: SDA/red.

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