Lehrerverband: «Erfreut über Licht am Ende des Tunnels»
«Wir sind grundsätzlich sehr erfreut darüber, dass ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist», sagt Daniel Thommen, Co-Präsident des St.Galler Lehrerverbandes, gegenüber FM1Today. Dieses Licht hat der Bundesrat am Donnerstag angeknipst, mit seiner Ankündigung, dass die obligatorischen Schulen in der Schweiz am 11. Mai wieder geöffnet werden.
Grosse Ungewissheit für die Schulen
Bis dahin sind aber noch viele Fragen zu klären, welche unter anderem Regierungsrat Stefan Kölliker Kopfschmerzen bereiten. So sei lediglich klar, dass ab dem 11. Mai wieder Präsenzunterricht an den Volksschulen stattfinden könne – wie dieser organisiert werde, habe der Bundesrat aber nicht erwähnt. «Diese Ungewissheit stört mich. Sie ist unangenehm für alle Betroffenen», sagte Kölliker am Donnerstag in der TVO-Sendung «Zur Sache».
Quelle: TVO
Daniel Thommen sieht ebenfalls eine Ungewissheit, die der Bundesrat noch nicht geklärt hat. «Die Aufgabe wird jetzt sein, dass man die Rahmenbedingungen festlegt, dafür haben wir nun drei Wochen Zeit», sagt der Co-Präsident des Lehrerverbandes St.Gallen.
Die Freude über die Rückkehr ins Schulzimmer ist aber deutlich grösser als die Angst vor noch ungeklärten Fragen.
«Ich bin stolz auf die Schulen»
Nach der Verkündung des Bundesrats, dass die Schulen geschlossen werden, haben viele Lehrpersonen umgehend auf digitalen Unterricht umgeschwenkt, haben Aufträge an die Kinder zu Hause erteilt und für Unterhaltung gesorgt.
«Ich bin stolz auf die Schule, normalerweise sagt man oft, staatliche Organisationen seien eher träge. Hier hat man das Gegenteil gesehen, die Schulen haben wahnsinnig schnell auf digitalen Unterricht und Homeschooling umgestellt. Das zeigt auch, dass wir ein funktionierendes Bildungssystem haben», sagt Thommen.
IT-Bildungsoffensive kann von Erkenntnissen profitieren
«Die Erkenntnisse, die man nun aus dem Fernunterricht gewinnen kann, sollen in die Entwicklung des Unterrichts der Zukunft miteinfliessen», sagt Thommen.
Stichwort: IT-Bildungsoffensive. Das Programm zur Förderung von digitalen Hilfsmitteln im Unterricht profitiert davon, dass einige Ansätze nun im Eiltempo umgesetzt werden mussten. Nun sei es einfacher, die IT-Bildungsoffensive rasch und kostengünstig voranzutreiben.