Ostschweiz
St. Gallen

So will die neue Schulleiterin das St.Galler Schulhaus Grossacker aus der Krise holen

Stadt St.Gallen

Nach Kündigungswelle: So will die neue Schulleiterin das Grossacker aus der Krise holen

· Online seit 10.06.2023, 06:18 Uhr
Nach einer «besorgniserregender Kündigungswelle» von Lehrpersonen und Schulleitung hat die St.Galler Primarschule Grossacker nun eine neue Leiterin. Mit Dialog und klaren Strukturen will sie das Chaos aufräumen.

Quelle: TVO

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Im Frühling dieses Jahres hat die Primarschule Grossacker für Schlagzeilen gesorgt. 16 Lehrpersonen des stadtsanktgaller Schulhauses hatten gekündigt. Auch der Schulleiter und sein Stellvertreter gaben bekannt, dass sie per Ende Schuljahr gehen werden. Zu unterschiedlich seien die Vorstellungen hinsichtlich Führungspraxis und Schulentwicklung zwischen Team und Leitung gewesen.  

«Ich freue mich auf die Herausforderung»

Keine leichten Voraussetzungen für die 58-jährige Lea von Moos. Sie wird die Leitung der Schule pünktlich zum neuen Schuljahr übernehmen. «Wir sind glücklich, dass wir mit Lea von Moos eine erfahrene Schulleiterin gefunden haben», sagt Mathias Gabathuler, Stadtrat und Direktor Bildung und Freizeit, im Gespräch mit TVO. Es sei nicht die einzige Bewerbung gewesen, doch die Entscheidung sei schnell auf sie gefallen.

Über 20 Jahre hat von Moos als Handarbeitslehrerin gearbeitet, den Studiengang Sozialpädagogik an der FHS St.Gallen absolviert, war an zwei verschiedenen Schulen als Schulleiterin tätig und will im Juli 2023 den Master Schulentwicklung abschliessen. «Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung, habe aber auch Respekt», sagt sie.

«Ich kann mit Krisen umgehen»

«Hinhören», heisst das Rezept von von Moos, um Ordnung und Ruhe in die Schule zu bringen. Sie habe den genau richtigen Rucksack dafür. «Als Sozialpädagogin bin ich es gewohnt, mit Krisen umzugehen. Ich bin überzeugt, dass ich im Grossacker einen tollen Einstieg mit einem neuen Team finden werde», sagt sie.

Für eine gute Zusammenarbeit will sie hauptsächlich auf Dialog setzen. Aber sie sagt auch: «Bei einem so grossen Team braucht es Strukturen. Wir müssen uns so organisieren, dass sich jede Lehrperson gehört fühlt.»

Personalsuche mit Erfolg

Immerhin konnte die Stadt 15 der 16 offenen Stellen bisher für das kommende Schuljahr neu besetzen. Im ganzen Stadtgebiet fehlen noch vier Lehrpersonen. Die offenen Stellen konnten an qualifizierte Lehrpersonen vergeben werden.

An einen weiteren Knall im Schulhaus Grossacker glaubt Stadtrat Gabathuler nicht: «Wir hoffen, dass das Team und die Leitung zusammenfinden.» Genau diese Teambildung sei jetzt enorm wichtig, betont er.

Zu steile Thesen für die Zukunft wagt von Moos nicht und sagt: «Ich kann nicht sagen, was passieren wird. Aber ich habe sehr grosses Vertrauen in die Lehrpersonen. Sie haben eine Schulleiterin verdient, die ihnen den Rücken freihält.»

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veröffentlicht: 10. Juni 2023 06:18
aktualisiert: 10. Juni 2023 06:18
Quelle: FM1Today

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