Wahlen Kanton St.Gallen

St.Galler Regierungsrat: Drei wollen, zwei dürfen

18.04.2020, 08:23 Uhr
· Online seit 18.04.2020, 08:23 Uhr
Diesen Sonntag wählen die Stimmberechtigten zwei Personen in die St.Galler Regierung. Um die beiden Sitze kämpfen Michael Götte (SVP), Beat Tinner (FDP) und Laura Bucher (SP).
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Für die bisherigen Regierungsräte war der erste Wahlgang ein Schaulaufen: Bruno Damann (CVP, 68'766 Stimmen), Marc Mächler (FDP, 67'316), Fredy Fässler (SP, 65'242) und Stefan Kölliker (SVP, 65'077) wurden klar wieder gewählt. Zudem konnte Susanne Hartmann den zweiten CVP-Sitz verteidigen. Sie rückt für Beni Würth nach, der nach seiner Wahl in den Ständerat aus der St.Galler Regierung ausscheidet.

Götte, Tinner und Bucher wollen es nochmals wissen

Damit blieben im ersten Wahlgang vom 8. März noch zwei Sitze unbesetzt. Zum zweiten Wahlgang von diesem Sonntag treten die Grüne Rahel Würmli und der Parteifreie Zlatan Subasic nicht mehr an. Michael Götte (SVP, 48'927 Stimmen im ersten Wahlgang), Beat Tinner (FDP, 47'430) und Laura Bucher (SP, 46'904) stellen sich erneut.

Mit Götte, dem Gemeindepräsident von Tübach und Fraktionspräsidenten der SVP, hat die wählerstärkste Partei des Kantons realistische Chancen, endlich den zweiten Sitz in der Regierung zu erobern. Bucher will den SP-Sitz von Heidi Hanselmann verteidigen, Tinner den FDP-Sitz von Martin Klöti.

Zwei Männer oder doch eine zweite Frau?

Klare Favoriten auf die verbleibenden zwei Sitze in der St.Galler Regierung gibt es nicht. Götte und Tinner haben eine sehr ähnliche politische Ausrichtung, für sie spricht die Parteistärke. Für Bucher spricht nicht nur, dass eine zweite Frau der Regierung gut tun würde, ihre Wahl würde auch die politische Realität im Parlament besser abbilden, gab es doch einen leichten Linksrutsch.

Trotzdem ist der Kanton St.Gallen weiterhin stramm in rechts-bürgerlicher Hand, das linke Lager kommt nur auf rund einen Viertel der Sitze.

Nur briefliche Stimmabgabe

Wegen der Coronapandemie kann nur per Brief abgestimmt werden, trotzdem geht man davon aus, dass sich die Wahlbeteiligung in etwa im Rahmen des zweiten Wahlgangs von vor vier Jahren bewegen wird.

Interessant wird vor allem sein, wer Stimmen aus anderen Lagern gewinnen kann. Ein «bürgerliches Päckli» gab es im Wahlkampf nicht, trotzdem dürften die meisten SVP-Wählerinnen und -Wähler auch Tinner auf ihren Wahlzettel schreiben. Ob Bucher-Wählerinnen und -Wähler sich ebenfalls für Tinner als zweiten Kandidaten entscheiden, darf hingegen bezweifelt werden, politisiert der Gemeindepräsident von Wartau doch fast deckungsgleich wie Götte.

FM1Today berichtet am Sonntag laufend über den zweiten Wahlgang für den St.Galler Regierungsrat.

(rr)

veröffentlicht: 18. April 2020 08:23
aktualisiert: 18. April 2020 08:23
Quelle: FM1Today

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