Bezirksgericht Kreuzlingen

Kopf von Opfer abgetrennt: 55-Jährige vor Gericht

· Online seit 23.03.2022, 05:43 Uhr
Eine 55-Jährige muss sich ab Mittwoch vor dem Bezirksgericht Kreuzlingen verantworten. Ihr wird vorgeworfen, im Oktober 2020 in Bottighofen eine Frau erschossen und ihr danach den Kopf abgetrennt zu haben.

Quelle: tvo

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Der Fall Bottighofen begann mit einem grausigen Fund: Am 5. Dezember 2020 fanden Spaziergänger im Waldstück «Sangenhölzli» bei Egnach einen menschlichen Kopf. Schnell wurde klar, dass es sich um den Kopf einer 63-jährigen Frau handelte, die seit Ende Oktober 2020 vermisst wurde. Der Kopf wies eine Schussverletzung auf.

Die Ermittlungen führten zur Vermieterin des Opfers. Bei der Hausdurchsuchung war bei ihr unter anderem eine Faustfeuerwaffe gefunden worden. Das Kaliber passte zur Kugel, mit der das Opfer erschossen worden war. Am 11. Dezember 2020 wurde die Frau festgenommen. Sie sei geständig, hiess es danach von der Staatsanwaltschaft.

In Bauch und Kopf geschossen und anschliessend zerstückelt

Zwischen der mutmasslichen Täterin und dem Opfer ist es laut Anklageschrift wohl zu einer Ausseinandersetzung wegen ausbleibenden Mietzinszahlungen gekommen. In der Waschküche des Wohnhauses in Bottighofen sei der Streit eskaliert. Nach einer körperlichen Ausseinandersetzung soll die 55-Jährige dem Opfer in den Bauch und anschliessend in den Kopf geschossen haben. Danach soll die mutmassliche Täterin die Leiche mit Küchenmessern und Gartenwerkzeug zerteilt und in verschiedenen Unterflurcontainern in Bottighofen entsorgt haben. Den abgetrennten Kopf habe sie in einem Erdloch in dem Waldstück vergraben, in dem er später gefunden wurde.

Staatsanwaltschaft fordert 18 Jahre Haft

Ab Mittwoch muss sich die Angeklagte vor dem Bezirksgericht Kreuzlingen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vorsätzliche Tötung und Störung des Totenfriedens vor. Gefordert wird eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren sowie ein Landesverweis von der Dauer von 15 Jahren.

Das Bezirksgericht Kreuzlingen hat für die Verhandlung drei Tage vorgesehen. Zu den offenen Fragen gehören unter anderem der Ablauf der Tat oder auch das Motiv.

(red./sda)

veröffentlicht: 23. März 2022 05:43
aktualisiert: 23. März 2022 05:43
Quelle: FM1Today

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