Stadtrat Dominik Reis tritt per sofort zurück

Dominik Reis hat dem Romanshorner Stadtpräsidenten schriftlich seinen sofortigen Rücktritt mitgeteilt. Er macht «persönliche Gründe» dafür geltend. «Der Stadtrat hat davon Kenntnis genommen, dankt Dominik Reis für sein Engagement und wünscht ihm alles Gute», teilt die Stadt mit.

Reis wurde 2019 in den Stadtrat gewählt und 2023 für eine weitere Legislatur bestätigt. Von Mitte September 2023 bis heute war er krankgeschrieben.

«Zerrüttetes Vertrauensverhältnis»

Noch im Februar kündigte er an, dass er ins Amt zurückkehren wolle – was beim Stadtrat nicht sehr gut ankam. Die Stadt schrieb damals: «Die Exekutive Romanshorn steht dem kritisch gegenüber.»

«Aufgrund des nachhaltig zerrütteten Vertrauensverhältnisses sieht der Stadtrat diesem Vorhaben mit grosser Skepsis entgegen», schrieb die Stadt weiter.

Festnahme und gesundheitliche Probleme

Reis wurde im September 2023 von der Polizei festgenommen, die Kantonspolizei Thurgau teilte damals mit: «Am Donnerstag wurden im Zusammenhang mit der Festnahme gefährliche Gegenstände aus einer Wohnung in Romanshorn sichergestellt.»

Zuvor wurde eine Mail an alle Mitarbeitenden der Stadt verschickt, in der diese dazu aufgefordert wurden, sofort die Polizei zu informieren, sobald sie Dominik Reis sehen.

Reis soll vor seiner Festnahme verstörende und bedrohliche Mitteilungen an seine Stadtratskolleginnen und -kollegen verschickt haben. Ausserdem soll er verhaltensauffällig im öffentlichen Raum in Erscheinung getreten sein und etwa das Stadthaus beschmiert haben.

Reis fehlte bereits im Februar 2023 im Stadtrat, damals hatte er unter anderem mit Schlafproblemen zu kämpfen und hielt sich in einer spezialisierten Klinik auf. Zuvor musste er am Rücken operiert werden.

Wahl im Juni

Am 9. Juni wird ein Ersatz für Dominik Reis gewählt. Einen allfälligen zweiten Wahlgang gibt es am 22. September.

Bis dahin führt interimsweise hauptsächlich Stadtpräsident Roger Martin weiterhin das Ressort Ordnung und Sicherheit.