«Impf-Blues»

Werbung, Video und Abwasser: So soll eine neue Coronawelle vermieden werden

· Online seit 07.07.2021, 06:01 Uhr
Immer weniger Menschen im FM1-Land melden sich zur Covid-Impfung an. Die Ostschweiz liegt bei der Impfquote unter dem schweizweiten Schnitt. Die Behörden hoffen, dass der Impfmotor nach den Sommerferien wieder zum Laufen kommt.
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«Aufgrund der Impfquote und bedingt durch die Delta-Variante des Coronavirus wird es früher oder später eine weitere Coronawelle geben, die vor allem unter Ungeimpften kursieren wird», sagt die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki an einer Medienkonferenz diese Woche.

Information und Vertrauen

Die St.Galler Impfchefin Karin Faisst sagt gegenüber dem «St.Galler Tagblatt»: «Die Impfung ist wie eine Feuerpolice, die man präventiv abschliesst – ein Teil der Leute sagt jetzt: Bei mir wird’s nicht brennen, ich brauche keine Feuerpolice.»

Es sei nun Sache jedes Einzelnen. Faisst glaubt nicht, dass es an niederschwelligen Angeboten für vermeintliche Impfmuffel liegt. Das wichtigste sei Information und Vertrauen, dass die Impfung sicher ist. «Dafür machen wir aktuell neue Videoclips für unsere Website.»

Dank Abwasser die Kontrolle behalten

Die Leute zum Impfen animieren will auch Graubünden. Doch der Bergkanton setzt sich zum Ziel bei einer weiteren Welle die Kontrolle nicht zu verlieren. Deshalb soll nebst der Impfung weiter getestet und das Abwassermonitoring hochgefahren werden. Aus insgesamt zwölf Abwasseranlagen werden Proben entnommen und analysiert. Diese Analysen sollen künftig aufzeigen, welche Variante im Kanton dominiert.

Impfen im Betrieb

Auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden ist der Rückgang bei den Anmeldungen zur Impfung zu beobachten, wie es auf Anfrage des Tagblatts heisst. Der Kanton versuche derzeit durch Online-Bannerwerbung die Impfzahlen zu steigern. Weitere Massnahmen würden geprüft.

Die Impfstrategie im Thurgau wurde bereits anfangs Juni erweitert. Es sind auch Impfungen in Betrieben möglich. Laut der Thurgauer Kantonsärztin Agnes Burkhalter habe es im Hinblick auf die Ferien eine grosse Nachfrage gegeben. Dass diese über die Ferienzeit abnimmt, sei zu erwarten gewesen. Die Kantonsärztin prognostiziert aber vor dem Herbst wieder ein stärkerer Impfwille.

(lae)

veröffentlicht: 7. Juli 2021 06:01
aktualisiert: 7. Juli 2021 06:01
Quelle: FM1Today

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