Fallen Masken und Zertifikate bereits Mitte Februar weg?
Gesundheitsminister Alain Berset wollte letzte Woche nicht von einem bevorstehenden «Freedom-Day» sprechen, jedoch von einem «Freudentag», als er in Aarau vor die Medien trat. Er stellte in Aussicht, die Quarantäne- und Homeofficepflicht aufzuheben. Dies, weil Omikron die Intensivstationen nicht übermässig belaste.
Während bürgerliche Politiker bereits von der Aufhebung aller Massnahmen sprechen, mahnt der Präsident der Gesundheitsdirektoren-Konferenz GDK Lukas Engelberger jedoch zur Vorsicht. «Wir sind jetzt nicht einfach aus dem Schneider», mahnte Engelberger. In seinem Kanton seien die Intensivstationen zwar stabil. Doch die Spitaleintritte hätten in der vergangenen Woche um fast ein Drittel zugenommen. «Es ist also ein uneinheitliches Bild.»
Sind wir die Masken bald los?
Am 2. Februar dürften aber folgende Lockerungsschritte anstehen: die Aufhebung der Homeoffice- und die der Quarantänepflicht. Diese wurden bereits bei der letzten Konsultation von den Kantonen gefordert.
Danach stehen die Zertifikats-, die Maskenpflicht in Innenräumen und die Beschränkung für private Treffen und Anlässe auf der Konsultationsliste. Sind die Kantone einverstanden, dürften diese bereits am 16. Februar fallen, wie verschiedene Medien am Sonntag berichteten. Zu reden geben dürfte insbesondere jedoch die Maskenpflicht. Experten mahnen, vor einer noch stärkeren Infektionswelle, die ohne das Tragen der Masken möglich sei.
Thurgauer Regierungsrat: «Zeit vorwärtszumachen»
In der Westschweiz fällt die Maskenpflicht in den Primarschulen bereits ab Montag in den Kantonen Waadt, Freiburg und Wallis. Auch der Kanton St.Gallen hat auf Proteste der Elternschaft reagiert und hebt nach den Sportferien die Maskenpflicht an Schulen auf, es gilt aber noch die dringende Empfehlung.
Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin sagte zum «Blick», er sei «nicht überrascht, aber erfreut» über die Ankündigungen Bersets. Die Lage auf den Intensivstationen sowie den Normalstationen habe sich sehr entspannt. Es gebe zwar weiterhin Hospitalisierungen, so der Regierungsrat, aber die Verläufe seien in der Regel deutlich milder. Für Martin gehen die Pläne Bersets deshalb in die «richtige Richtung». Ja, er sagt sogar: «Es wird jetzt Zeit vorwärtszumachen.»
(agm)