Quelle: CH Media Video Unit / Matthias Steimer / Warner Nattiel
Zur Aktion auf dem Bahnhofplatz aufgerufen hatten die SP-Frauen Schweiz mit den Co-Präsidentinnen Tamara Funiciello und Martine Docourt. Das Ja zur AHV 21 sei ein deutliches Zeichen, dass die Gleichstellung noch immer nicht Realität sei, hiess es in dem Aufruf zum «feministischen Protest».
Zur Protestaktion auf dem Bahnhofplatz aufgerufen hatten die SP-Frauen Schweiz mit den Co-Präsidentinnen Tamara Funiciello und Martine Docourt. Es sei nicht undemokratisch, gegen ein Abstimmungsresultat zu demonstrieren, rief Funiciello der Menge zu. Undemokratisch sei vielmehr, dass die seit 40 Jahren in der Verfassung verankerte Gleichstellung noch immer nicht umgesetzt sei.
«Es ist eine Schande, was gestern entschieden wurde», sagte Funiciello. Die Protestaktion in Bern sei «die erste Kampfansage an reiche, alte, weisse Männer», die entschieden hätten, dass Frauen länger arbeiten sollten.
🤬 Wir sind hässig! Knapp wurde heute die Erhöhung des Rentenalters angemommen. Einen Schlag ins Gesicht für die Frauen!
— Barbara Keller (@keller_barbara) September 25, 2022
Wir lassen dieses Resultat nicht auf uns sitzen, Nein! Wir protestieren! 🔥
Montag, 26.9, 12:00 Uhr, Bahnhofplatz Bern #AHV21 #abst22 #AHV21NEIN @ahv_abbau
Doch der Widerstand wachse. «Und mit jeder Verschlechterung unserer Lebensbedingungen werden wir lauter», hiess es weiter. «Wir streiken am 14. Juni 2023», hiess es auf einem der mitgeführten Transparente, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
«Frauen tragen diese Gesellschaft, unbezahlt», sagte Funiciello. Die Politik habe den letzten grossen Frauenstreik von 2019 und dessen Forderungen offenbar vergessen. Es sei Zeit, sie daran zu erinnern. «Wir streiken am 14. Juni 2023», hiess es auf einem der mitgeführten Transparente. «Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Rente klaut», skandierte die Menge nach Funiciellos Auftritt.
Erstmals seit 25 Jahren war am Sonntag eine grosse AHV-Reform beim Schweizer Stimmvolk knapp durchgekommen. Mit 50,6 Prozent Ja-Stimmen wurde eine Rentenaltererhöhung bei den Frauen von 64 auf 65 Jahre beschlossen, und damit die Angleichung an die Männer. Zudem wird per 2024 die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV um 0,4 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent angehoben.
(sda/baz)