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«Wir sind Vorbilder für die Kinder»

· Online seit 26.06.2020, 11:24 Uhr
Die Sommerferien stehen vor der Tür und damit auch die Zeit der Ferienlager. Coronabedingt werden sie dieses Jahr in einem speziellen Rahmen durchgeführt. Trotzdem freuen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die engagierten Leitenden auf die Lager.

«Ich bin schon seit 15 Jahren bei der Pfadi und habe richtig coole Dinge erlebt, tolle Menschen kennengelernt, die bis heute meine Freunde sind, habe viel über mich gelernt und über meine Umwelt. Als Leiter möchte ich nun möglichst vielen die Chance dazu geben, das auch erleben zu können», sagt Pfadileiter Jonas/Nauro. Er wird auch diesen Sommer, wie tausende weitere Leiterinnen und Leiter, in ein Pfadilager mitgehen, um die Kinder zu betreuen.

«Ich kann etwas zurückgeben»

Im «Gott und d'Welt»-Podcast sprechen wir mit Mitgliedern verschiedener Jugendverbände über Ferienlager und die Motivation, mehrere Ferienwochen jedes Jahr freiwillig für einen Einsatz in einem Lager einzusetzen.

«Als Teilnehmerin hat mir die Pfadi unglaublich viel Spass gemacht. Deshalb war es für mich klar, dass ich Leiterin werde, um die Freude, die ich erlebt habe, weiterzugeben», sagt Pfadileiterin Viviane/Lazana aus Winterthur.

«Es ist immer schön zu sehen, dass die Augen der Kinder nach dem Pfadilager leuchten und wie gross ihre Freude ist, wenn sie nach einer Woche Lager komplett erschöpft und übermüdet abgeholt werden», sagt Pfadileiterin Corina/Yuki.

Lager: Lernen fürs Leben

Nicht nur in der Pfadi geht man im Sommer ins Zeltlager, auch Cevi, Jungschar, Jubla und andere Jugendverbände führen Sommerlager durch. «Ich engagiere mich für die Jubla, weil es eine Lebensschule für die Kinder ist. Man lernt wahnsinnig viel für den Alltag, zum Beispiel den Umgang mit Werkzeug, den Mitmenschen oder der Natur», sagt Lukas Stucki. Er ist Kantonsleiter bei der Jungwacht/Blauring der Kantone St.Gallen, beider Appenzell und Glarus.

«Für mich ist die grösste Motivation, dass man den Kindern etwas fürs Leben mitgeben kann. Es geht nicht nur darum, wie man richtig mit einem Sackmesser umgeht, vielmehr sind wir Vorbilder für die Kinder», sagt auch Patrick Dobler, der das Sommerlager der Jubla Rapperswil-Jona leitet.

Roger Inauen begleitet seit zehn Jahren Menschen mit Beeinträchtigung im Ferienlager von Insieme. «Nach einem Sommerlager bin ich total kaputt, aber überglücklich. Mich motiviert die Freude, die man den Menschen macht, indem man einfach Zeit mit ihnen verbringt», sagt er.

Sommerlager 2020: Mit Schutzmaske und Desinfektionsmittel

Wie eine Familie, aber mit genügend Abstand werden die Leitungsteams auch diesen Sommer ihr Lager verbringen. Während sich die Kinder untereinander ohne Abstandsregeln bewegen dürfen, gelten für Leitende und das Küchenteam die Regeln des BAG.

Im Zelt müssen die Kinder und Jugendlichen die Abstände ebenfalls nicht einhalten, die Leitenden allerdings schon. Dies bedeutet, dass in einem Zelt weniger Personen schlafen dürfen. Ausserdem rät das Schutzkonzept, abwechslungsweise Kopf an Fuss zu schlafen. Ob dies bei den Wanderschuh-Stinkefüssen tragbar ist, bleibt zu bezweifeln.

Weiter gilt es, vor und nach jeder Mahlzeit und Aktivität gründlich die Hände zu waschen. Im Pfadilager sind die Leitenden und Teilnehmenden allerdings die meiste Zeit unter sich, nur ganz selten ist man abseits vom Lagerplatz unter Leuten.

veröffentlicht: 26. Juni 2020 11:24
aktualisiert: 26. Juni 2020 11:24
Quelle: FM1Today