Arosa

45 Fälle mit mutiertem Virus entdeckt – Tourismus wieder offen

01.02.2021, 13:11 Uhr
· Online seit 01.02.2021, 11:14 Uhr
Nachdem in der Schule Arosa letzte Woche rund 20 Fälle einer Virusmutation nachgewiesen worden sind, haben sich rund 2500 Personen auf das Coronavirus testen lassen. Dabei wurden rund 45 Fälle mit mutiertem Virus registriert. Der Tourismus findet ab Montag dennoch wie gewohnt statt.
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Ein Schock für einen Ferienort wie Arosa. Am vergangenen Dienstag wurden in der örtlichen Schule rund 20 Mutationen des Coronavirus nachgewiesen. Die Gemeinde liess kurzerhand die Schule schliessen, beschloss eine generelle Maskenpflicht auf dem gesamten Gemeindegebiet und ordnete Flächentests für den Freitag und Samstag an. Zudem mussten die Skischulen schliessen und der Betrieb der Verbindungsbahn zur Lenzerheide wurde eingestellt (FM1Today berichtete). Nun liegen die Ergebnisse des Flächentests vor und der Wintersportort kann wieder aufatmen.

Rund 2500 Personen hatten an den Flächentests teilgenommen. Davon waren zwei Prozent positiv. Sprich: Es wurden 58 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen, 45 davon konnten einer Mutation zugeordnet werden. 350 Resultate sind bisher noch ausstehend (Stand: 31. Januar, 20 Uhr). Die positiven Fälle seien hauptsächlich auf das schulische Umfeld zurückzuführen, schreibt der Kanton Graubünden in einer Mitteilung. So konnten die Infektionen vor allem bei Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sowie Lehrpersonen nachgewiesen werden. Die Infizierten müssen sich isolieren. Zudem müssen sich die Kontaktpersonen sowie deren «engen Kontakte» in Quarantäne begeben. Die Schule bleibt bis am Samstag geschlossen.

Infektionsherd der Schule zugeordnet

Weil die Infektionen dem Ausbruch der Schule zugeordnet werden konnten und sofort Massnahmen ergriffen wurden, werden sämtliche Massnahmen der Gemeinde wieder aufgelöst. So bleibt das komplette Skigebiet Arosa-Lenzerheide für die Gäste geöffnet. Auch die Skischulen dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen, pünktlich zum Start der Sportferien in einigen Kantonen. Zudem wird die Maskenpflicht auf dem Gemeindegebiet wieder aufgehoben. «Es gibt keine Einschränkungen mehr, die über die bestehenden Vorschriften von Bund und Kanton hinausgehen», sagt Pascal Jenny von Arosa Tourismus.

Für Ski-Gäste ändert sich nichts

Für die Ski-Gäste würde sich dadurch nichts ändern. Die Pisten könnten am Montag bei sonnigem Wetter genossen werden, so Jenny. Zu Stornierungen aufgrund der Situation sei es nicht gekommen. «Es gab aber sehr viele Nachfragen.» Durch viele Beratungsgespräche hätte man den Gästen die Situation aber aufzeigen können.

Flächentests statt Lockdown?

Arosa Tourismus sowie der Kanton sehen sich beim Vorgehen bei jenem Corona-Ausbruch der Schule Arosa als schweizweiter Vorreiter. «Durch die Flächentests bei Ein-, Zweitheimischen und Feriengästen zeigen Arosa und Graubünden exakt auf, wie man das Virus eindämmen und gleichzeitig auch ohne Risiken einen Ferienort sinnvoll weiter betreiben kann», schreibt Arosa Tourismus. Auch Pascal Jenny unterstreicht die Wichtigkeit der Tests. «So wird jeder auch noch so kleine Infektionsherd umgehend lokalisiert und isoliert.»

Graubünden startet mit regelmässigen Massentests

Deshalb startet der Kanton Graubünden ab Montag mit regelmässigen Tests bei 200 Betrieben. Jenny rät, dass diese Test-Strategie schweizweit angewendet werden soll. «Das ist ein Lösungsansatz der greifen kann.» Die Strategie mit den Tests könnte eine langfristige Lösung im Kampf gegen das Virus darstellen. «Die Schweiz braucht neue, intelligentere Ansätze, positive Perspektiven und Lösungen», schreibt Arosa Tourismus in ihrer Mitteilung.

«Wir sind nun in einer Phase, in der wir gemeinsam mit den Gästen und touristischen Anbieter aufzeigen dürfen, dass wir auch mit lokalen Corona-Ansteckungen in der lokalen Schule die Situation im Interesse aller meistern können.», sagt Pascal Jenny.

(gbo)

veröffentlicht: 1. Februar 2021 11:14
aktualisiert: 1. Februar 2021 13:11
Quelle: FM1Today

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