Kriminalität

Hat St.Gallen ein Problem mit kriminellen Asylbewerbern?

· Online seit 10.05.2023, 21:11 Uhr
Diebstähle, Angriffe und Bedrohungen: In der Ostschweiz haben sich in den vergangenen Wochen die Meldungen von straffälligen Asylbewerbern gehäuft. Von einem pauschalisierten Problem will man beim Migrationsamt aber nichts wissen. Anders sieht es die Kantonspolizei St.Gallen.

Quelle: TVO

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Vergangene Woche hat ein Asylbewerber aus Lybien in Buchs zwei Männer angegriffen und verletzt. Einen Tag später bedroht ein Eritreer in Bad Ragaz Zugspassagiere mit einem Messer. Wie TVO-Recherchen zeigen, ging der gleiche Mann vor einigen Wochen in der Stadt St.Gallen mit einer Metallstange auf Polizisten los. Haben wir in der Ostschweiz ein Problem?

Beim Migrationsamt des Kantons St.Gallen will man von einem pauschalisierten Problem nichts wissen. «Es sind Einzelschicksale und Einzelpersonen, die hinter diesen Taten stecken», sagt Jürg Eberle, Leiter des Migrationsamt St.Gallen, gegenüber TVO. Ein Blick in die Statistik zeige, dass es im schwerkriminellen Bereich praktisch keine Berührungspunkte mit dem Asylwesen gebe.

Keine Schwerkriminellen, aber...

Auch die Kantonspolizei St.Gallen bestätigt dies gegenüber TVO. Dennoch habe die Polizei wegen den Asylbewerbern alle Hände voll zu tun, wie Mediensprecher Hanspeter Krüsi sagt. Der Grund: Tagtäglich werden Asylbewerber, meist aus Nordafrika, beim Stehlen erwischt. «Wir treffen bei diesen Asylbewerbern aus den Maghreb-Staaten auf ein äusserst arrogantes, uneinsichtiges und rechthaberisches Verhalten uns gegenüber», sagt Krüsi unverblümt. Die Einsatzkräfte würden ausgelacht, respektlos behandelt und teils gar bedroht. Dies sei ein Problem für die Frontpolizistinnen und -polizisten.

Das geklaut wird, fällt auch den Gewerbetreibenden in Buchs auf, wie eine TVO-Umfrage zeigt. Auch befragte Passanten gaben an, dass sie den Bahnhof am Abend meiden würden, da es schon zu Pöbeleien und Übergriffen gekommen sei. Vor der Kamera wollte sich jedoch niemand konkret dazu äussern.

Straftaten haben Konsequenzen

Doch was unternimmt das Migrationsamt und welche Mittel stehen ihm zur Verfügung? Jürg Eberle betont gegenüber TVO, dass das System beim St.Galler Asylwesen greife: «Bei Personen, die sich vermehrt straffällig verhalten – vor allem im kleinkriminellen Bereich – habe wir die Möglichkeit, sie einzuschränken», erklärt er. Konkret bedeute dies, dass man ihren Bewegungsradius verkleinere – «und von diesem Mittel machen wir Gebrauch.» Wer gegen diese Auflage verstösst, dem droht eine Haftstrafe.

(red.)

veröffentlicht: 10. Mai 2023 21:11
aktualisiert: 10. Mai 2023 21:11
Quelle: FM1Today

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