St.Gallen

«Kein Kollaps»: Weniger Verkehr seit Start der Autobahnsanierung

29.04.2022, 06:03 Uhr
· Online seit 29.04.2022, 05:30 Uhr
Seit Ende Februar wird die Stadtautobahn in St.Gallen saniert. Die Bauarbeiten kommen voran und auch für die Verkehrssituation gibt es vom Astra eine erste positive Bilanz. Das Tiefbauamt und die VBSG haben bisher noch kein Fazit.
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«Bis jetzt laufen die Hauptarbeiten gut. Wir sind im Zeitplan und die Bauarbeiten kommen voran», sagt Julian Räss, Mediensprecher Bundesamt für Strassen Astra. Seit Ende Februar wird die Stadtautobahn vom Sitterviadukt bis Neudorf saniert. Der befürchtete Verkehrskollaps – «der ist bisher ausgeblieben», so Räss.

Verkehr auf der Stadtautobahn an Werktagen um 10 Prozent gesunken

«Ein Kurzmonitoring zeigt, dass die Verkehrsauslastung an Werktagen im März im Vergleich zum März 2019 um 10 Prozent gesunken ist. Am Abend sind es sogar 13 Prozent», sagt Räss. Somit kann das Astra bis jetzt eine positive Bilanz ziehen – das Ziel der Kampagne wurde bisher erreicht. Mit dieser wurde im Vorhinein unter anderem empfohlen, Stosszeiten zu meiden und auf ÖV umzusteigen.

Obwohl die Beobachtung keinen langen Zeitraum umfasst, zeigt sich das Astra zufrieden. «Die Verkehrsbelastung ist in einem erwarteten Ausmass. Natürlich kommt es trotzdem zu Staus, jedoch kennen viele Verkehrsteilnehmende die Situation und sind sich dessen bewusst. Wir hoffen, dass wir mit der Kampagne vielen Verkehrsteilnehmenden zeigen konnten, dass es das Beste ist, die Stosszeiten zu meiden», sagt Räss. Falls es doch zu Staus auf der A1 komme, sei es wichtig, auf der Autobahn zu bleiben, da sonst das umliegende Strassennetz überlastet werde.

Zu einer Verlagerung des Verkehrs sei es nicht gekommen. «Bei den kantonalen und städtischen Strassen gibt es bisher keine relevanten Unterschiede.» Räss appelliert, die Empfehlungen weiterhin zu befolgen, damit Überlastungen so weit wie möglich vermieden werden können.

Keine vermehrten Unfälle in der Stadt St.Gallen

Obwohl empfohlen wird, trotz Stau auf der Autobahn zu bleiben, kommt es vor allem während den Stosszeiten vermehrt zu Staus in der Stadt St.Gallen. Dadurch gebe es aber auf Stadtgebiet bisher nicht mehr Unfälle als vorher, wie Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen sagt. «Dass es Stau gibt, ist nichts Neues und kann auch nicht verhindert werden. Für Blaulichtorganisationen ist es jedoch wichtig, bei Unfällen oder anderen Ereignissen schnell an die Stelle des Vorfalls zu kommen. Im Ereignisfall würden wir eingreifen und beispielsweise Strassen freihalten und den Verkehr regeln», so Widmer.

Für allfällige Massnahmen auf den Strassen ist das Tiefbauamt der Stadt St.Gallen zuständig. Ob es seit Baubeginn mehr Verkehr in der Stadt gibt, darüber kann das Tiefbauamt derzeit keine Auskunft geben. Man habe momentan keine aktuellen Zahlen, wie es gegenüber FM1Today heisst.

Öffentlicher Verkehr lockte mit günstigem Abo

Im Zuge der Kampagne hat der Tarifverbund Ostwind bis Ende März ein günstiges Schnupper-Abo angeboten. So sollten mehr Menschen dazu gebracht werden, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. «Das Angebot wurde rege genutzt. Wir haben Schnupperabos im gesamten Verbundgebiet verkauft, aber vor allem im Grossraum St.Gallen war das Abo beliebt», sagt Christian Stieger, Leiter Marketing vom Tarifverbund Ostwind. Ob das vergünstigte Abo weiterhin verkauft wird, ist noch in Abklärung. «Es kommt unter anderem auf die Stau-Situation auf der Stadtautobahn an, ob wir die Aktion noch einmal durchführen werden», so Stieger.

Leichter Anstieg von Passagieren bei der VBSG

Wie genau sich die Verkehrsteilnehmenden auf den öffentlichen Verkehr verteilen, dazu kann Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter der VBSG, keine Bilanz ziehen. «Wir verzeichnen zwar einen Anstieg von Personen, die unser Angebot nutzen. Ob dies aber an der Stadtautobahn oder am Ende der Homeoffice-Pflicht liegt, können wir letztendlich erst beurteilen, wenn die Sanierung vorbei ist», so Eigenmann.

(red.)

veröffentlicht: 29. April 2022 05:30
aktualisiert: 29. April 2022 06:03
Quelle: FM1Today

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