Hitler-Tweet: «Ein politisches No-Go»

17.07.2018, 13:18 Uhr
· Online seit 17.07.2018, 12:15 Uhr
Zuerst kann er die Aufregung in den (sozialen) Medien nicht verstehen, nun gesteht er einen «Riesenfehler» ein: Der Thurgauer BDP-Politiker Thomas Keller bereut im Interview mit FM1Today, Hitler-verharmlosende Tweets abgesetzt zu haben.
Laurien Gschwend
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Mit Ihrer Aussage auf Twitter, «Adolf Hitler könne so unendlich schlecht nicht gewesen sein», haben Sie schweizweit für Aufregung gesorgt. Würden Sie einen Tag später wieder so handeln?

Thomas Keller: Auf diese Art und Weise hätte ich das ganz sicher nicht mehr gemacht. Ich muss mich ganz klar entschuldigen und mich davon distanzieren, eine solche Aussage über Adolf Hitler gemacht zu haben. Das ist schlichtweg ein politisches No-Go. Ein riesiger Fehler.

Die BDP fordert nun Ihren Ausschluss und hat «weitere Massnahmen» angekündigt. Was sagen Sie dazu?

Was soll ich schon dazu sagen. Ich habe keine Ahnung, was jetzt passieren wird.

Was wollten Sie gestern Abend auf Twitter bewirken – wenn nicht Hitler in Schutz zu nehmen?

Meine Kernaussage war, dass jeder Mensch etwas Gutes in sich hat, sogar Adolf Hitler. Es war ein No-Go, ihn zu erwähnen – das musste ich leider feststellen. Es war eine bittere Pille, das zu merken. Punkt.

Was unternehmen Sie nun, um Ihre politische Karriere zu retten?

Alles, was ich jetzt tun kann, ist abwarten und Tee trinken. Mir bleibt nichts Anderes übrig. Ich habe allerdings nie eine politische Karriere angestrebt. Ich will aktiv sein in der Politik, aber nicht «ums Verrecken» weiss der Geier was für ein Ziel erreichen.

Thomas Keller war bis zum Frühling 2018 Präsident der Jungen BDP im Kanton Thurgau, heute ist er Vorstandsmitglied der BDP Weinfelden und selbständiger Bauunternehmer. Mit seiner Familie lebt der 35-Jährige in Oppikon in der Gemeinde Bussnang.

veröffentlicht: 17. Juli 2018 12:15
aktualisiert: 17. Juli 2018 13:18
Quelle: lag

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