Coronavirus

«In der Schweiz wurden bereits zahlreiche Personen getestet»

28.01.2020, 12:20 Uhr
· Online seit 28.01.2020, 11:58 Uhr
Der Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit in China löst Verunsicherung aus. Das Bundesamt für Gesundheit hat am Dienstagmorgen informiert – hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Virus.

Quelle: CH Media Video Unit / Tele Züri

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«Die Situation ist unübersichtlich», sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung beim BAG, an der Medienkonferenz: In China sind derzeit 4600 Krankheitsfälle und 106 Todesfälle bestätigt. Das BAG geht von einer hohen Dunkelziffer aus und schätzt, dass das Virus sich in den nächsten Tagen in ganz China vollständig ausbreiten wird.

Zahlreiche Personen in der Schweiz getestet

17 weitere Länder sind von der Krankheit betroffen, unter anderem Thailand oder Frankreich mit drei Erkrankten, am Dienstagmorgen wurde ein Fall in Deutschland bekannt. «Wir rechnen mit weiteren Fällen in Europa und auch in der Schweiz», sagt Mathys. Gemäss Daniel Koch wurden in der Schweiz bereits zahlreiche Personen getestet, bis anhin gibt es keinen bestätigten Krankheitsfall.

Welche Symptome verursacht das Virus?

In den allermeisten Fällen verläuft die Infektion mild, die Erkrankten leiden an Schnupfen und/oder Husten. Es kann aber auch Fieber und eine Lungenentzündung verursachen.

Wie steckt man sich an?

Die Krankheit gilt nicht als leicht ansteckend. Man braucht einen nahen Kontakt mit einer erkrankten Person. Gemäss BAG gibt es in der Schweiz zurzeit kein Risiko, sich anzustecken.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Die Inkubationszeit, der Zeitraum zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch, beträgt zwei bis 14 Tage.

Wie wird die Krankheit behandelt?

Es gibt keine spezifischen Medikamente, das heisst, es können lediglich die Symptome behandelt werden. Es werden weitgehend die gleichen Medikamente eingesetzt wie bei der Grippe oder Erkältungen. 

Wie tödlich ist das Virus tatsächlich?

Für das 2019-nCoV vermuten Wissenschaftler eine Sterbensrate von 2 bis 3 Prozent, diese Daten sind aber völlig unsicher. Die Sterbensrate ist somit tiefer als beim Sars-Virus mit 9 bis 16 Prozent, das 2002 in China ausgebrochen war. Als das bisher letalste Virus gilt das Zaire-Ebola-Virus mit bis 90 Prozent. Zum Vergleich: An Grippe sterben 0,1 Prozent der Erkrankten. Zu den Risikogruppen gehören Personen ab 50 Jahren und jene, die unter Herzkreislauf-Krankheiten oder an Diabetes leiden.

Wie lange muss man auf das Testergebnis warten?

Jeder Test muss derzeit ans Referenzlabor in Lausanne geschickt werden. Der Test dauert rund drei Stunden. In der Schweiz dürfte das Resultat nach einem bis zwei Tagen bekannt werden.

Wie entstand das Virus?

Bis anhin geht man davon aus, dass das Virus seinen Ursprung auf einem Fischmarkt in Wuhan hat. Das Pariser Pasteur-Institut liess verlauten, dass die Quelle die auf dem Markt verkauften Tiere gewesen seien.

Warum heisst der Erreger Coronavirus?

Das Virus hat eine zackenartige Struktur, die einer Krone ähnelt, deshalb Corona – Krone.

Droht eine weltweite Verbreitung?

Gerade weil der Ausbruch der Krankheit mit dem chinesischen Neujahrsfest zusammenfällt, geht man davon aus, dass sich das Virus schnell verbreiten wird. Der Ostschweizer Immunologe Pietro Vernazza sagte am Montag zu FM1Today, das Virus sei wohl weit verbreiteter als bisher angenommen. Dies hat das BAG am Dienstag bestätigt. Wegen der erhöhten Reisetätigkeit über die Festtage hat China rigorose Massnahmen ergriffen. 

veröffentlicht: 28. Januar 2020 11:58
aktualisiert: 28. Januar 2020 12:20
Quelle: FM1Today

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