St.Gallen – Lugano

So bereiten sich SBB und Polizei auf den Cupfinal vor

10.05.2022, 10:45 Uhr
· Online seit 10.05.2022, 07:30 Uhr
Die Nervosität, Vorfreude und der Puls steigen – kommenden Sonntag hat der FC St.Gallen die Gelegenheit, Cupsieger zu werden. Für das ausverkaufte Finalspiel gegen Lugano im Berner Wankdorf werden Extrazüge zur Verfügung gestellt und in der Stadt St.Gallen lockt bei einem Sieg eine Freinacht. Die St.Galler Stadtpolizei und die SBB bereiten sich entsprechend vor.
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«Wir rechnen bei einem Cupsieg mit 25'000 bis 30'000 Menschen, die in der St.Galler Innenstadt feiern», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen. Für die mögliche Freinacht sei die Stadtpolizei derzeit in regem Austausch mit dem FCSG, dem Veranstalter der Feierlichkeiten auf öffentlichem Grund.

«Freinacht gilt nur für Gastro-Innenbereiche»

«Auch von unserer Seite werden Leute vor Ort sein», sagt Widmer. Es werden mehr Polizisten als bei einem normalen Dienst in der Stadt sein, das aber nicht, weil mit vielen Problemen gerechnet wird. «Themen wie Abfall, Toiletten oder Strassensperren stehen im Vordergrund. Für die Verkehrsregelung beispielsweise braucht es Personal.» Vom Schibenertor bis zum Marktplatz wird die Strasse im Falle einer Freinacht für den Verkehr gesperrt. Es werde Umleitungen und Signalisationen geben.

«Wir gehen davon aus, dass viele Fans bereits am Nachmittag in der Stadt sein werden und das Spiel verfolgen. So um 18 bis 19 Uhr werden wohl die Cars und Züge aus Bern mit den Fans eintreffen», sagt Widmer. Auch die Ankunft der Cars müsse koordiniert werden. «Wir wollen, dass es ein schönes Fest gibt.»

Aufgrund der Freinacht dürfen die Gastrobetriebe ihre Innenbereiche die ganze Nacht offenhalten. «Das gilt aber nicht für die Aussenbereiche. Es ist also nicht erlaubt, nach zwei Uhr morgens noch bis am nächsten Morgen zu lärmen. Wir werden vermutlich aber in gewissem Masse toleranter sein.»

Dass es bei einer Niederlage zu Ausschreitungen in St.Gallen kommt, davon geht die Stadtpolizei nicht aus, da das Spiel in Bern stattfindet. Sollte es zu Gewalt kommen, findet diese vermutlich eher unmittelbar nach dem Spiel statt, wovon die Extrazüge betroffen sein könnten. So kam es beispielsweise nach dem Spiel des FC St.Gallen gegen Luzern am Ostermontag zu einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und FCSG-Anhängern. Dabei zogen die FCSG-Fans die Notbremse.

Die Nachfrage nach Tickets für den Cupfinal war am Montag riesig. Fans sind teilweise seit den frühen Morgenstunden in der Schlange gestanden.

Quelle: FM1Today/Noah Hartmann

Notbremsen in Extrazügen können nicht ausgeschaltet werden

Für das Spiel am Sonntag stehen die SBB in «direktem und intensivem Dialog mit Liga, Vereinen und Fans zur Sicherstellung von Fanfahrten ohne Gewalt und Sachschäden», schreibt Jeannine Egi, Mediensprecherin der SBB, auf Anfrage. Zusätzliche finde ein Austausch mit der zuständigen Polizei vor Ort statt. «Für die Kontrolle im Zug ist ein dafür zusammengestelltes Eventteam der SBB zuständig.»

In einem Extrazug hätten bis zu 1000 Personen Platz. Dass bei Risikospiele in Extrazügen die Notbremsen ausgeschaltet werden, sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Sollte die Notbremse gezogen werden, stellen die SBB einen Strafantrag gegen unbekannt. «Das Ziehen der Notbremse kann mit einer Busse von bis zu 100'000 Franken geahndet werden», schreibt Egi. Die Betätigung einer Notbremse könne erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr haben.

Im Allgemeinen verurteilen die SBB jegliche Form von Vandalismus. «In Fanzügen gibt es immer wieder Sachschäden.» Selten seien diese jedoch so gross wie beispielsweise nach dem YB-Spiel. Dort hinterliessen YB-Anhänger vergangenes Wochenende in einem Extrazug eine Verwüstung.

Bevor der FC St.Gallen am Sonntag um 14 Uhr im Cupfinal auf Lugano trifft, gibt es im Berner Wankdorf am Dienstag eine Stadion-Hauptprobe im Meisterschaftsspiel gegen die Berner Youngboys um 20.30 Uhr.

(abl)

veröffentlicht: 10. Mai 2022 07:30
aktualisiert: 10. Mai 2022 10:45
Quelle: FM1Today

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